Niedrigere Temperaturen durch "geköpfte" CPUs
Was vor vielen Jahren in der Enthusiasten-Szene der Extremübertakter begonnen hat, ist mittlerweile ein probates Mittel zur Reduzierung der CPU-Temperatur. Das "Köpfen" der CPU. Doch was versteht man darunter? Das "Köpfen" der CPU bezeichnet das Trennen des zumeist aus vernickelten Kupfer bestehenden Integrated Heatspreader (IHS) und dem darunter befindlichen Silizium-Chip. Dieser Vorgang ist mit erheblichen Risiken verbunden. Ohne ausreichende Fachkenntnis und entsprechenden Hilfsmitteln besteht die Gefahr die CPU bei dem Vorgang zu zerstören. Zudem besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko, wenn ungeeignete Hilfsmittel wie Rasierklingen zum Trennen verwendet werden.
Um eine thermische Verbindung zwischen Silizium-Chip und Heatspreader aufzubauen, verwenden die Hersteller ein Thermal Interface Material (TIM). Dieses ist je nach CPU-Hersteller, CPU-Generation und CPU-Charge unterschiedlich. Seit 2012 verwendet Intel mit der Ivy-Bridge-Generation für alle Desktop-CPUs Wärmeleitpaste. AMD hingegen verwendet für seine CPUs, mit Ausnahme der Raven-Ridge-APUs Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G, Lot. Lötmittel gewährleisten grundsätzlich eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Standard-Wärmeleitpaste.
Die verwendete Wärmeleitpaste der Hersteller ist hinsichtlich der Materialgüte als auch der Fertigungsqualität bestenfalls als ausreichend zu bezeichnen. Durch einen Austausch der Standard-Wärmeleitpaste gegen hochwertiges Flüssigmetall (wir verwenden ausschließlich Thermal Grizzly Conductonaut Flüssigmetall-Wärmeleitpaste) können, je nach Lastzustand, 10 °C bis 20 °C niedrigere Temperaturen erreicht werden. Das gewonnene Temperatur-Polster kann für ambitionierte Übertaktungen verwendet werden oder zur grundsätzlichen Verringerung der Betriebstemperaturen und damit in der Folge einen noch leiseren Betrieb.
Aktuell bieten wir keinen Service für das Köpfen von CPUs an.